Samstag, 11. Februar 2012

- ohne Titel -

- Habe gestern im Therapiezentrum angerufen, und telefonisch den Amnanesebogen beantwortet (ausgefüllt kann man das ja nicht wirklich nennen ;) ). Es war gar nicht leicht zu beschreiben, welche Symptome auftreten und seit wann. Ich habe allerdings, als ich mit "seit mindestens 15 Jahren" auf die Frage hin antwortete, seit wann ich ungefähr unter Depressionen leide, einen leisen Ton der Überraschung hören können - obwohl die Dame am anderen Ende der Leitung an sich nichts zu all dem sagte, was ich an Angaben machte. Ist ja auch nicht ihre Aufgabe, aber es klang alles in allem doch so, als halte sie eine Therapie für notwendig. Wenn man
das so ausdrücken kann - es klang so, als wundere sie sich, das ich nicht schon längst in Behandlung bin... genau kann ich es nicht beschreiben. Wie gesagt, äußerte sie sich ja nicht zu irgendwelchen Angaben, sie füllte nur den Bogen aus.

Ich werde sehen, was beim nächsten Anruf am Montag dabei herauskommt. Ob ich oder ob ich nicht in Frage komme, dort therapiert zu werden. Zur Zeit - für das Jahr 2012 - ist es nahezu aussichtslos hier einen Therapieplatz zu bekommen. Die meisten Therapeuten sind mindestens bis Mitte des Jahres ausgebucht. Ich kann dazu nur resigniert mit den Schultern zucken.

- Mein Freund war gestern bei seiner Hausärztin. Als er ihr mitteilte, das er sie von ihrer Schweigeplicht entbinde, wurde sie natürlich neugierig. Was sie sowieso ist und was ich persönlich für sehr gut erachte. Mein Freund teilte ihr mit, er bräuchte diese eventuell für's Arbeitsgericht und sie nickte und sagte "dann faxen wir das mal direkt durch". Die Faxnummer stimmt nicht, und sie fackelte nicht lange und rief einfach bei Gericht an. Es war auch direkt der Anwalt meines Freundes am Apparat, der ihr die Lage kurz schilderte. Sie bot nach dem Gespräch direkt an, den gewünschten aktuellen Kontoauszug durchzufaxen, den mein Freund kurz vor seinem Besuch bei ihr noch gezogen hatte. Schwupps, war das auch erledigt, Haken dahinter.
Wie die Wochen zuvor schon teilte sie meinem Freund mit, das er so lange krankgeschrieben bleiben würde, bis der Arbeitgeber die Kohle rausgerückt hätte. Wie sie auch dem Anwalt sagte, sei es ja kein Wunder, das der Patient/Mandant unter Depressionen leide, wenn man schaffen gehe und keinen Lohn erhalte...

Ja, wen wundert's?

- Wie ist die innerliche Lage? Hmm, ich weiß im Moment gar nichts. Ich hatte gestern seltsamerweise recht gute Laune. Ich war darüber selber sehr überrascht und verblüfft. Doch je weiter der Abend/die Nacht voranschritt, desto mehr nahm wieder meine Migräne zu, die mich letzte Nacht schon plagte - und den gesamten Morgen über. Sobald es nur 2-3 Grad wärmer wird, spannt mein Hinterkopf, als stecke er in einem Schraubstock. Oder als hätte mir jemand einen Vorschlaghammer übergezogen... die Schmerzen steigern sich monoton, der Nacken wird steifer als er sowieso schon immer ist, die Schultern ziehen, brennen in die Arme und Finger wie Feuer... Nicht schön. Leider habe ich mich schon fast an diese ständigen Schmerzen gewöhnt. Ich denke, die häufiger auftretenden Anfälle haben natürlich mehrere Ursachen, nicht allein das Wetter. Aber wem sage ich das? Wer unter Migräne leidet, weiß das selber nur zu gut.

In diesem Sinne versuche ich, mich nicht zu sehr hängen zu lassen. Ich bin immer sehr froh, wenn mein Freund so lange als möglich auf ist, wir zusammen sind, dann bin ich mit meinen Gefühlen und Gedanken nicht allein. So komme ich doch nur wieder ins Grübeln... mehr als mir lieb ist, mehr als mir gut tut.

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