Samstag, 28. Januar 2012

Das Ding mit der Arbeit

Ich würde ja gerne - mir gefällt der Ein-Euro-Job. Es ist nicht so, das ich mich weigere arbeiten zu gehen. Aber die Aussicht, das ich nach den 8 bzw. 10 Monaten wieder da stehe... Es ist einfach nur deprimierend zu wissen, das man keine Chance hat, übernommen zu werden, auch nicht für einen Halbtagsjob. Es geht mir
nicht ums Geld. Nein, es geht mir um die Beschäftigung an sich. Ich mag die Leute dort sehr, sehr gerne! Es war - seit ich im September dort begonnen hatte - immer schön, dort arbeiten zu gehen. Vier Stunden täglich (von denen ich, wegen der Busfahrerei 6 Stunden unterwegs war), das konnte ich gut mit meiner Gesundheit vereinbaren. Es hat mir immer Spaß gemacht, seit dem ersten Tag. Aber... das ist es eben, das "Aber". Keine Chance, dort anfangen zu können.

Wozu soll das gut sein? Sicher, ich weiß was die KomAV dazu sagt: als Langzeitarbeitslose(r) soll man wieder einen Rythmus bekommen... also ehrlich, den habe ich auch so, ohne Job! Und davon ab: die meisten anderen auch. Die wenigstens sind so, wie sie in den Medien dargestellt werden: faule Alkis, die den ganzen Tag vor der Glotze hängen. Und ich für meinen Teil suche mir auch immer eine Aufgabe - und ich bin sicher (ja, da schließe ich einfach mal von mir auf andere!) das andere Langzeitarbeitslose das ebenso machen, sich Aufgaben stellen. Der Haushalt macht sich auch nicht von allein... zu tun hat man also immer irgendwas. Das man sich dann durch solch einen Euro-Job wieder an eine Regelmäßigkeit gewöhnt - ja, schon, in gewisser Weise. Man ist eben an eine feste Arbeitszeit gebunden, das ist, wenn man immer zu Hause ist, natürlich flexibler einzuteilen.
Es hat schon was Gutes, so ein Euro-Job. Man fühlt sich nützlich. Ich jedenfalls habe mich nützlich gefühlt, dort wo ich jetzt bin. Bei den Jobs zuvor war es allerdings anders! Man wurde von oben herab behandelt, noch zu dumm zum Teekochen sozusagen. Bei meinem ersten Euro-Job kam mir der Chef des Hauses (es war eine der großen karitativen Einrichtungen) krumm, auf seine schnöselige, arrogante Art. Er meinte, er könne mir etwas befehlen, in einem Tonfall, den ich mir von niemandem gefallen lasse. Ich habe ihm damals daraufhin gesagt, das er das mit meinem eigentlichen "Chef" besprechen soll, nämlich mit meiner (damaligen) Fallmanagerin. Und bis dahin würde ich in diesem Bereich keinen Finger krumm machen, nicht, wenn er mir so doof käme. Er hat ziemlich überrascht geguckt - und tags darauf hat er mich zum ersten Mal begrüßt, was er vorher auffällig vermieden hatte (er hat immer alle anderen um mich herum angesprochen, aber mich ignoriert). Damit war das Thema dann vom Tisch.
Doch nun - wie gesagt - bei meiner jetzigen Stelle, da ist das anders. Dort werde ich nett behandelt, freundlich... so, als würde ich dazugehören. Und das gibt mir ein wirklich gutes Gefühl! Allein aus diesem Grunde möchte ich wieder zurück an die Arbeit.

Wenn da nicht immer, ja, die Gedanken wären... alles sinnlos!?

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