Mittwoch, 25. Januar 2012

Manchmal...

... da sitze ich einfach nur da. Es ist egal, was im Fernsehen läuft, ich bekomme es nicht mit. Der PC ist an, ich starre vor mich hin. Ich rauche eine nach der anderen und frage mich, wie ich so viel rauchen kann. Und in meinem Kopf dreht sich alles, aber ich kann keinen Gedanken fassen... Ich fühle mich elend, hundemüde und
doch aufgekratzt. Ich weiß nicht, wie es weitergehen soll. Wie soll das alles werden? Sich abhängig machen von materiellen Dingen... das wollte ich nie. Schon gar nicht von Geld. Aber da hatte ich genug. Ich war nie reich, aber ich war auch nie so arm wie jetzt. An Geld. Arm an Geld.

Denn ansonsten bin ich ganz und gar nicht arm. Ich bin intelligent, ich bin lernfähig, ich lerne schnell und gut. Natürlich nicht alles, aber ich habe mir in den letzten Jahren so viel selber beigebracht, von dem ich nie gedacht hätte, das ich es nur ansatzweise verstehe oder beherrschen würde. Doch das Wichtigste in meinem Leben, das mich zu einem wirklich reichen Menschen macht, ist die Liebe. Ich war so viele Jahre gefangen, eingesperrt von einem gewalttätigen, eifersüchtigen Kerkermeister, der den Schlüssel zu meiner Freiheit weggeworfen hatte. Kraftlos, hilflos, klein und einsam habe ich mich viele Jahre gefühlt, bis ich mich eines Tages zurück erinnert habe an die Person, die ich wirklich bin. Ich bin kein Feigling, und ich habe meinen eignen Kopf. Ich weiß ganz genau was ich nicht will! Daran habe ich mich mein Leben lang gehalten. Ich habe nicht immer bekommen, was ich wollte, und das war sehr gut so, denn das hat aus mir einen Menschen gemacht, der Kompromisse eingehen kann, der kämpfen und dafür einstehen kann, was er wirklich will. Ich habe mich mein Leben lang nur nach einem Menschen gesehnt, der mich versteht und der mich so liebt, wie ich bin. Und danach, das ich diesen Menschen ebenso bedingungslos lieben dürfte... Ich habe diesen Menschen vor einigen Jahren gefunden, und dafür bin ich jeden Tag aus tiefem Herzen dankbar.

Doch die Gedanken kommen eben, ich kann nichts dafür, kann sie nicht abstellen. Sie drehen sich nur noch darum, wann endlich das Geld kommt. Das fühlt sich nicht richtig an für mich... Ich verstehe das nicht mehr. Wieso fühle ich mich so mies, weil ich an Geld denke? Ich will endlich eine Waschmaschine haben! Und ich will mir endlich neue Sachen kaufen, die keine Löcher haben, nicht zu klein oder eng sind, neue Schuhe für meinen Freund, Schuhe ohne Löcher in den Sohlen, und neue Socken, auch ohne Löcher... das will ich endlich haben! Ich will diese Ansprüche stellen dürfen! Der Kühlschrank rostet weiter munter vor sich hin, während der Herd (den die Helden, die diese Wohnung 1986, als das Haus erbaut worden ist, eingerichtet haben, direkt neben den Kühlschrank konstuiert haben... äußerst geschickt...) sich immer weiter nach innen biegt - und zwar die Einfassung der Herdplatten wohlgemerkt, da ist mittlerweile eine richtige Delle in der Mitte, wenn ein bißchen Wasser überkocht, sammelt es sich zwischen den Herdplatten... Ich will in eine andere Wohnung, diese hier macht mich kontinuierlich seit mehr als vier Jahren krank. Ich will das!

Ich will sagen können, das ich das will. Ich habe keine Lust immer zurückzustecken. Ich habe die Schnauze voll davon, immer duckmäusern zu müssen vor den Ämtern und vor der Gesellschaft, die meint, sie wäre besser als die Menschen, die auf die paar Euro vom Staat angewiesen sind. Wer heutzutage noch Sprüche wie "wer wirklich arbeiten will, der findet auch welche!" losläßt, der hat wohl die letzten 10 Jahre keine Nachrichten mehr geguckt oder sich anderweitig weitergebildet. Das sind doch die selben, die meinen, das "noch sooo ein kleiner Österreicher mit Oberlippenbärtchen unterm Teppich wieder Ordnung in Deutschland schaffen würde" und die Sachen loslassen wie "früher war alles besser" und so einen abgedroschenen Müll. Das Gehirn ausschalten, wenn nur der Spruch locker auf den Lippen sitzt. Denn "was man mal auswendig gelernt hat, das vergißt man nicht"... ja ja, schon klar. So Leute will ich nicht, so Leute brauche ich nicht. Danke sehr. Gebt denen mal 300,- Oppen für einen ganzen Monat - davon zu zahlen Strom und Rechnungen. Dann können wir mal lachen! ...

Manchmal... da kommen mir solche Gedanken. Sie sind einfach da. Ich starre vor mich hin und dann dreht sich das Gedankenrad in meinem Kopf, wälzt sich von einer Grübelschublade zur nächsten... manchmal ist das eben so, im Leben...

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